Am Eingang des Beckens von Arcachon gelegen, blickt die Düne von Pilat auf eine über 4.000 Jahre alte Entstehungsgeschichte zurück. Ihre Bildung erfolgte in fünf Phasen. Dieser riesige Sandberg ist die höchste Wanderdüne des gesamten europäischen Kontinents. Wenn Sie Ihren Urlaub im Becken von Arcachon oder auf einem Campingplatz in der Nähe der Düne von Pyla verbringen und sich entscheiden, sie zu besteigen, können Sie Ihre Freunde beeindrucken, indem Sie ihnen die Entstehung der Düne im Detail erklären. Erfahren Sie außerdem alles, was Sie wissen müssen, bevor Sie die Düne erklimmen.

Eine Geschichte von Paläoböden

An der Westseite der Düne finden sich mehrere Schichten von Sand und schwarzen organischen Überresten. Diese werden als Paläoböden bezeichnet und gelten als Zeugen von begrabenen Vegetationsschichten unter dem Sand. Die Düne besteht aus vier Paläoböden, die die Etappen der Entstehung dieses touristischen Highlights dokumentieren.

Der erste Paläoboden

Auf der ersten verdichteten Sandschicht, dem sogenannten Alios, bildete sich vor etwa 3.500 v. Chr. der erste Paläoboden der Düne. Während der letzten Eiszeit herrschte ein kaltes und trockenes Klima. Der Ort, an dem sich die Düne formte, war von einem Wald bedeckt, der sich aus kältebeständigen Pflanzen wie Kiefern zusammensetzte. Die Küstenwinde trugen Sand herbei, der diese erste Waldschicht bedeckte und in den ersten Paläoboden verwandelte.

Der zweite Paläoboden

Zwischen 2 und 5 Metern über dem Strand liegt der zweite Paläoboden. Er entstand durch die Überlagerung eines weiteren Waldes mit Sand, die zwischen 2.000 und 500 v. Chr. stattfand. Am Fuße der Dünen bildete sich ein inzwischen ausgetrockneter See, in dem Spuren von Mikroalgen gefunden wurden. Archäologische Funde zeigen, dass die Küstenregion bereits um 900 v. Chr. von Menschen besiedelt war.

Der dritte Paläoboden

Die dritte Schicht, etwa 20 bis 40 Meter hoch, wird „Küchenabfallschicht“ genannt. Dieser Name rührt von den Überresten von Austern-, Venus- und Muschelschalen her. Diese Schicht datiert aus dem Mittelalter, genauer gesagt aus dem 16. Jahrhundert, als das Klima wärmer und feuchter wurde.

Der vierte Paläoboden

Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert führten stärkere Winde zu einer intensiveren Anhäufung von Sand an der Küste. Dies führte zur Entstehung der letzten und zugleich höchsten Schicht der Düne, die eine Höhe von bis zu 100 Metern erreichte. Diese wird auch „moderne Düne“ oder „Grabdüne“ genannt. Der Sandvorrang an der Küste der Landes wurde jedoch zu einer Bedrohung. Unter Napoleon III. wurde daher eine Kampagne zur Stabilisierung der Düne durch das Anpflanzen von Kiefern gestartet. Die letzte Paläobodenschicht besteht aus einem kultivierten Wald, der durch die vorrückenden Sandmassen begraben wurde. Diese neue Düne definiert die heutige Oberfläche der Düne von Pilat.